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Die Vorbereitungen der französischen Offensive auf den Höhenkamm von Vimy und den Felsvorsprung von Notre-Dame-de-Lorette begannen am 3. Mai. Das Trommelfeuer auf die deutschen Linien dauerte sechs Tage und Nächte.
Am 9. Mai griff um 10 Uhr morgens das 33. Armeekorps unter General Philippe Pétain einen sechs Kilometer breiten Frontstreifen an. Innerhalb weniger Stunden konnten die Soldaten das deutsche Grabensystem überwinden. Sie kamen mehr als drei Kilometer in Richtung des Höhenrückens von Vimy voran. Aber die Reservetruppen waren zu weit von der Front entfernt, um schnell herangeführt zu werden und den spektakulären Durchbruch auszuweiten. Die französische Artillerie wiederum konnte die vorgerückten Einheiten nicht schützen. Die Deutschen sammelten sich schnell und gingen zum Gegenangriff über.
Die Kämpfe dauerten eine Woche, mit besonders heftigen Auseinandersetzungen auf den Höhen von Notre-Dame-de-Lorette. Am Ende blieb der Erfolg der französischen Offensive überschaubar: Die Dörfer Carency und Ablain-Saint-Nazare konnten eingenommen werden, aber der Höhenrücken von Vimy – und damit die Kontrolle über die Kohleebene – blieb in den Händen der Deutschen.
Angesichts dieser Bilanz stellte die Zahl der Opfer auf Seiten der Franzosen eine Tragödie dar: Die Armee verlor 102.000 Soldaten. Das waren doppelt so viele Verluste, wie die Deutschen bei sämtlichen französischen und britischen Angriffen zwischen Arras und Festubert erlitten hatten.
Yves Le Maner
Direktor von La Coupole,
Zentrum für Geschichte und Erinnerung im Nord-Pas de Calais