Die zwei Schlachten von Bullecourt

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Die Soldaten der Australian Imperial Force (AIF) wurden im Juli 1916 das erste Mal zum Kampf eingesetzt und erlebten in Fromelles und in Pozière an der Somme eine „blutige Feuertaufe“. Die schrecklichen Verluste – 28.000 Mann in sieben Wochen – wühlten die australische Gesellschaft auf und führten einige Monate später dazu, dass bei einem Volksentscheid die Einführung der Wehrpflicht scheiterte. Zudem verpflichteten sich kaum noch Freiwillige. Die australischen Streitkräfte in Europa konnten daher nur noch mit wenig Verstärkung rechnen.

Im Lauf des Jahres 1917 erlitten die Australier neben dem harten Winter und den schwierigen Lebensbedingungen in den Schützengräben weitere Opfer: zuerst am Abschnitt Bapaume-Bullecourt und dann im „Schlammloch von Passchendaele“ in Belgien.

Während des Rückzugs der Deutschen auf die Siegfriedstellung am 19. März 1917 erreichten die nachrückenden Australier die ausgebrannte Stadt Bapaume. Sie versuchten, die sich zurückziehenden Deutschen einzuholen und nahmen dabei die mittlerweile in Ruinen liegenden Dörfer Vaulx-Vraucourt, Morchies und Beaumetz ein. Dabei stießen die australischen Truppen immer wieder auf die feindliche Nachhut, mit der sie sich in Lagnicourt, Noreuil und Hermies blutige Verzögerungsgefechte lieferten. Schließlich erreichten sie am 9. April die Siegfriedstellung mit ihren dichten Stacheldrahtgürteln, tiefen Schützengräben, betonierten Unterständen,  MG-Nestern und Tunneln.

Parallel zu den Vorbereitungen des großen Angriffs der 1. und 3. britischen Armee bei Arras und der französischen Offensive auf dem Chemin des Dames plante General Hubert Gough einen zusätzlichen Angriff. Dabei hatte der Chef der 5. britischen Armee, zu der auch die vier australischen Divisionen gehörten, den Fronabschnitt zwischen den Dörfern Bullecourt und Quéant im Visier, zwei wichtige und stark befestigte Punkte der Siegfriedstellung. Ursprünglich war ein vorbereitender Artilleriebeschuss vorgesehen gewesen, der einen Weg durch die feindlichen Stacheldrahtlinien ebnen sollte. Doch als Gough von den anfänglichen Erfolgen der britischen Offensive am 9. April bei Arras erfuhr, änderte der General seine Pläne und blies sofort zum Angriff. Er vertraute darauf, dass die Panzer auch ohne die Unterstützung der Artillerie die Stacheldrahtfelder überqueren und so eine Bresche schlagen würden, durch die die australische Kavallerie nachrücken konnte. Allerdings verfügte er nur über wenige intakte Panzer. Viele der Soldaten waren zudem nur unzureichend ausgebildet. Goughs improvisierte Aktion endete entsprechend in einer Katastrophe: Zuerst ließ er seine Infanteristen ohne Artilleriesperrfeuer eine stark befestigte Linie stürmen. Der folgende Angriff musste zunächst wegen fehlender Panzer verschoben werden. Am 11. April verließen schließlich um 4 Uhr 45 die Australier bei eisiger Kälte den Schutz eines Eisenbahndamms und steuerten auf ebenem Gebiet und von nur elf Panzern begleitet auf die deutschen Linien zu. Sie waren sofort dem Feuer der Maschinengewehre und der Artillerie ausgesetzt. Es kam zu hohen Verlusten. Einige Soldaten kamen zwar voran, verfingen sich dann aber in den Stacheldrahtverhauen und wurden erschossen. Nur wenige Australier schaffte es, Teile der ersten deutschen Linie einzunehmen. Ein Vorstoß auf die zweite Linie war unmöglich. Die Soldaten standen unter intensivem Artilleriebeschuss, dem ein Gegenangriff der 27. württembergische Division der Deutschen folgte. Der Rückzug der Australier war eine Tragödie: Im Hagel der Kugeln mussten sie das Niemandsland erneut überqueren, überall lagen die Leichen ihrer Kameraden verstreut. Viele Soldaten wurden gefangen genommen und nur wenigen Australiern gelang nach einem achtsündigen Kampf die Rückkehr zu ihrer Stellung. Am Nachmittag setzte eine Waffenruhe ein, um die Verletzten einzusammeln und einen Teil der Toten wegzuschaffen.
Als am Abend der Schlacht eine Bilanz gezogen werden konnte, fiel das Ergebnis erschütternd aus: Die vierte australische Brigade hatte 2.229 von 3.000 Männern verloren. 1.170 Australier waren in deutsche Gefangenschaft gefallen. Keines der Bataillone war mehr einsatzbereit.

Die Deutschen nutzten den Schockzustand der Australier und führten am 15. April einen Angriff bei Quéant durch. Sie nahmen einen Teil der ersten australischen Linien in Lagnicourt ein, mussten sich jedoch wieder zurückziehen. Auf beiden Seiten kam es zu schweren Verlusten.

Die totale Niederlage der Offensive auf dem Chemins des Dames unter General Robert Nivelle veranlasste die Franzosen dazu, ihre alliierten Verbündeten mit weiteren Angriffen bei Arras zu beauftragen. So warfen sich die Australier des 1. neuseeländischen Korps (ANZAC) zusammen mit der 62. britischen Division in die zweite Schlacht von Bullecourt. Sie begann am 3. Mai um 3 Uhr 45 und bestand aus acht Angriffswellen, diesmal jedoch unter dem Sperrfeuer der eigenen Artillerie. Die Australier überquerten die teilweise zerstörten Stacheldrahtfelder, wo immer noch die Leichen einiger ihrer Kameraden lagen, die hier einen Monat zuvor getötet worden waren.
Die 5. Brigade musste sich im Kugelregen rasch zurückziehen, ohne die Stacheldrähte überwinden zu können. Daraufhin wurden die folgenden Angriffswellen zunächst ausgesetzt. Einige junge Offiziere trieben ihre Männer schließlich jedoch wieder zum Angriff. Nach einem langen Tag verbissener Gefechte fielen die Resultate indessen ernüchtern aus: Die zweite Schlacht von Bullecourt drohte, sich zu einer tragischen Wiederholung der ersten zu entwickeln.

Allein die Überlebenden der 6. Brigade hatten es geschafft, 400 Meter der deutschen Front einzunehmen und bis zur zweiten Linie vorzudringen. In der Nacht bekamen sie Verstärkung. In den folgenden Tagen bauten die Australier ihre Stellung aus und gruben einen Kommunikationsgraben. Dieser sollte als geschützte Verbindung zu ihren Linien dienen, aber auch für den Transport von Munition und Verletzten genutzt werden.
Trotz eines deutschen Gegenangriffs konnte die 7. britische Division am 7. Mai einen Teil der Ruinen von Bullecourt einnehmen. In den folgenden Tagen waren die Briten und Australier einem permanenten Artilleriebeschuss ausgesetzt. Teilweise griffen die Deutschen mit Flammenwerfern an. Einige Tage lang kam es zu sporadischen Kämpfen, die schließlich am 15. Mai eingestellt wurden.
Die zweite Schlacht von Bullecourt brachte den Australiern weitere Verluste von 7.000 Soldaten. Der Erfolg fiel dagegen äußerst gering aus: Lediglich ein kleines Teilstück der Siegfriedstellung konnte eingenommen und gehalten werden.

Die australischen Truppen waren in der Folge sehr misstrauisch gegenüber dem britischen Oberkommando. Zwischen Juli und November 1917 kämpften sie dennoch wieder unter General Douglas Haig im mörderischen Kessel der dritten Flandernschlacht. Bullecourt ging im März 1918 wieder an die Deutschen verloren, wurde im September des gleichen Jahres aber endgültig befreit. Das Dorf und einige weitere Orte nördlich der Somme bleiben bis heute als tragische Erinnerungsorte fester Bestandteil der Entwicklung hin zur von England unabhängigen australischen Nation.

Der australische Leutnant Wilfred Barlow, der sich als Lehrer, Ehemann und Vater von vier Kindern freiwillig bei der Armee verpflichtet hatte, wurde am 12. Mai in Bullecourt durch eine Granate getötet. Kurz zuvor hatte er seiner Frau geschrieben: „Ich hoffe, dass der Krieg bald ein Ende findet, denn er tötet die besten Männer und zerstört alles, was im Leben schön und zivilisiert ist."

Yves Le Maner
Direktor von La Coupole,
Zentrum für Geschichte und Erinnerung im Nord-Pas de Calais

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