Korrespondierende Erinnerungsorte

Samuel Dhote
Ayette-Indian and Chineese Cemetery

Die chinesischen Arbeiter in Nord-Pas de Calais während des Ersten Weltkriegs

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Im September 1914 geriet der Krieg ins Stocken und die Fronten an den Schützengräben verhärteten sich. Die Regierungen und Generalstäbe der kriegsführenden Nationen mussten erkennen, dass ein lang anhaltender und verlustreicher Konflikt bevorstand. Um die Kriegsanstrengungen in den Gebieten des Hinterlands zu unterstützen, zogen alle Nationen ausländische Arbeitskräfte heran, die den Soldaten materielle und logistische Aufgaben abnehmen sollten. Daher gründete auch die britische Armee mit freiwilligen Zivilisten ein Arbeitskorps (Labour Corps). Bis zu 100.000 Ägypter, 21.000 Inder und 20.000 Südafrikaner waren in seinen Einheiten 1918 an zwei Fronten in Frankreich und im Nahen Osten im Einsatz. Auf französischem Boden taten sogar chinesische Bauern ihren Dienst – das hatten Frankreich, Großbritannien und die Republik China im Mai 1916 beschlossen. Die chinesischen Arbeitskräfte stammten vor allem aus den mandschurischen Provinzen Shandong und Jilin und standen unter der direkten Aufsicht der jeweiligen alliierten Armee. Frankreich zog auch Bauern aus seiner 1885 gegründeten Kolonie Indochina heran.

In China waren die Bauern schlechte Lebensbedingungen gewohnt. Das, was sie in Europa erwartete, grenzte für sie jedoch an Ausbeutung. Die Engländer gewährten ihnen ein tägliches Gehalt von einem Franc. Ein Arbeitstag hatte zehn Stunden und eine Arbeitswoche sechs Tage. Obwohl sie Zivilisten waren, unterstanden die Chinesen dem britischen Militärgesetz und wurden in überwachten Lagern untergebracht. Die Verständigung zwischen Arbeitern und Soldaten bildete ein ständiges Problem, das auch dadurch verstärkt wurde, dass sich der Dialekt der chinesischen Bauern stark von der offiziellen Hochsprache Mandarin unterschied.

Zunächst weckten die Chinesen eine gewisse Neugierde bei der örtlichen Bevölkerung. Bald jedoch erregten sie Misstrauen und Angst, denn es kam in der Umgebung ihrer Lager zu einigen Diebstählen. Zahlreiche Polizeiberichte erwähnen Delikte wie Schlägereien und Schießereien, die die Arbeiter provoziert haben sollen. Die Briten verhängten dafür Geld- oder Gefängnisstrafen, ebenso für unentschuldigtes Fernbleiben, Desertion oder Ungehorsam gegenüber Vorgesetzten. Aber verstehen taten die chinesischen Arbeiter die britischen Regeln und Gesetze nicht – und hielten sie vermutlich auch deswegen nicht immer ein. In der Region verbreitete sich daraufhin eine latente Fremdenfeindlichkeit, die schließlich sogar dazu führte, dass der Präfekt des Nord-Pas de Calais im September 1919 darum bat, das Departement von den „die Bevölkerung terrorisierenden“ Chinesen zu „befreien“.

Das darf jedoch nicht den wertvollen Beitrag der chinesischen Arbeiter zur Kriegswirtschaft sowohl an der Front als auch im Hinterland schmälern. 1918 befanden sich in der Region Nord-Pas de Calais 17 Lager, die bis zu 96.000 Mann umfassten. Die Hauptlager befanden sich in Boulogne-sur-Mer, Wimereux und Etaples, wo die Chinesen das Entladen der britischen Schiffe vornahmen. Für die gleiche Aufgabe setzte die französische Armee sie in den Häfen von Calais und Dunkerque ein. Sie arbeiteten außerdem in Waffen- und Munitionsmanufakturen, auf Schiffswerften und in Maschinen- und Flugzeugfabriken. Zudem führten chinesische Hilfskräfte Bau- und Instandhaltungsarbeiten von Straßen und Eisenbahnlinien durch, die zu den Fronten im Artois und an der Somme führten. Sie bewirtschafteten die Wälder von Audomarois und die Gruben im britisch kontrollierten Teil des Kohlebeckens. An der Front waren sie mit dem Ausheben und Aufschütten der Schützengräben betraut.

Im März 1919 befanden sich in Frankreich und Belgien noch fast 80.000 Chinesen, die sich am Wiederaufbau der durch den Krieg zerstörten Gebiete beteiligten. Sie nahmen an Entminungsaktionen teil und führten Exhumierungen der im Kampf getöteten Soldaten durch, die anschließend auf den neuen Militärfriedhöfen beerdigt wurden. Nach und nach erst kehrten die Arbeiter nach China zurück. Im Jahr 1921 lebten nur noch 3.000 Chinesen in Frankreich. Einige von ihnen arbeiteten in Fabriken in den Außenbezirken von Paris und gründeten dort später das erste chinesische Viertel.

Die Zahl der zwischen 1916 und 1919 durch Krankheit, feindliche Angriffe oder Erschöpfung gestorbenen Arbeiter aus den ländlichen Gegenden Chinas und Indochinas wird auf 7.900 geschätzt. Ihre Leichname befinden sich heute auf den Militärfriedhöfen der Armeen, in denen sie dienten.


Quellen:
-    Serge THOMAS, « Les travailleurs chinois dans le Pas-de-Calais pendant la Première Guerre Mondiale », Zeitschrift Gauheria Nr. 55
-    « The Chinese Labour Corps at the Western Front », Bericht der Commonwealth War Graves Commission


 Edouard ROOSE

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